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01.03.2021, 11:43 Uhr

Weltec erhält Zuschlag für energieeffiziente Abwasser-Aufbereitung mit Biogas

Vechta - Weltec Biopower hat einen Auftrag zum Umbau der Kläranlage in der niedersächsischen Stadt Bückeburg erhalten. Durch die Ausstattung der Anlage mit einer Anaerobstufe verbessern sich die Wirtschaftlichkeit der Kläranlage und die Energie- und Umweltbilanz.

Intelligente Kombinationen aus Abwasserreinigung, Energiegewinnung und Klimaschutz können die Zukunftsfähigkeit bestehender Kläranlagen verbessern. Um den schwankenden Energiepreisen und steigenden Kosten der Schlammverwertung zu begegnen, eignen sich die Technologien und Konzepte aus dem Biogasbereich besonders gut. Dies führt zum Beispiel in Bückeburg dazu, dass die Stadt ihre Kosten für Schmutzwasser und Oberflächenentwässerung konstant halten kann und den Bürgern keine Gebührenerhöhung zumuten muss. Durchgeführt wird der Umbau der Kläranlage durch den Biogasspezialisten Weltec Biopower aus Vechta.

Umweltfreundliche Kostensenkung durch anaerobe Schlammstabilisation

Nach einer öffentlichen Ausschreibung hat Weltec Biopower den Zuschlag für den Bau einer Anaerobstufe bei der städtischen Kläranlage in Bückeburg erhalten. Neben den Erd- und Elektroarbeiten verantwortet der Biogasanlagenhersteller als Generalunternehmer den Neubau des Schlammeindickers, des Maschinenhauses für das Blockheizkraftwerk (BHKW) sowie des Faulturms mit aufgesetzter Gasblase. In dem Faulbehälter aus Edelstahl werden die Klärschlämme zukünftig anaerob vergoren. Die Kosten für verschiedene Modernisierungen auf dem Gelände betragen insgesamt 4,14 Millionen Euro. Die Anaerobstufe soll ab Oktober 2021 betriebsbereit sein.

Bislang wurde in der Kläranlage mit 33.000 Einwohnerwerten (EW) eine aerobe Abwasserbehandlung praktiziert. Durch die Umstellung auf die anaerobe Schlammstabilisierung werden sich nach Angaben von Weltec Biopower die ökonomische und die ökologische Bilanz der Anlage verbessern. Zum einen sorgt die neue Abwasserlösung für die Optimierung der Betriebsprozesse inklusive Kostenreduktion; zum anderen für eine deutlich höhere Energieeffizienz. So verringert sich die jährlich anfallende Klärschlamm-Menge von 2800 auf 1800 Tonnen. Zusätzlich werden fünf Prozent des Strombedarfs eingespart. Zudem wird die Kläranlage durch die Verfahrensumstellung zukünftig 664 Tonnen weniger Treibhausgase pro Jahr emittieren. Im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt die Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) die CO2-Einsparung mit einer Fördersumme von einer Million Euro.

Know-how aus der Biogastechnologie für effiziente Klärgas-Verwertung

Das Know-how für den Optimierungsansatz stammt aus der Biogastechnologie. Den Faulturm mit einer Höhe von 6,30 Meter, einem Durchmesser von rund 19 Metern und einem Fassungsvermögen von 1.823 Kubikmeter führt Weltec Biopower als Edelstahlbehälter in Segmentbauweise aus. Die Speicherung des Klärgases findet in dem flexiblen Doppelmembrandach mit knapp 600 Kubikmeter Volumen statt. Diese Bauweise hat geringe Investitionskosten als ein herkömmlicher Faulturm und ist daher bei kleineren Abwasseranlagen eine geeignete Lösung. Für die effiziente Verwertung des Gases sorgt ein 226-Kilowatt-BHKW. Sowohl der erzeugte Strom als auch die Wärme werden auf dem Betriebsgelände genutzt. Zudem wird eine Gaskesselanlage mit 170 Kilowatt Leistung im Maschinenhaus installiert, um die Wärmeversorgung des Faulbehälters auch bei Wartungen des BHKW sicherzustellen.

Parallel zum Bau der Anaerobstufe wird ein Vorklärbecken neu in den Prozess eingebunden. Dadurch werden dem Abwasser bereits Primärschlamm entzogen und die CSB-Fracht (CSB = Chemischer Sauerstoff-Bedarf) reduziert sich um ein Drittel. Je niedriger dieser Wert ist, desto einfacher lässt sich das Wasser klären. Dies senke die Belüftungsdauer im Belebungsbecken und damit letztlich die Energiekosten, so Weltec.

Quelle: IWR Online

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