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15.04.2014, 15:14 Uhr

Hohe Feinstaub-Belastung in deutschen Städten: Müssen Autos bald stehen bleiben?

Münster – Die Feinstaubbelastung in deutschen Städten ist in diesem Jahr besonders groß. An mehreren Messstellen insbesondere in Ostdeutschland sind die Grenzwerte bereits so oft überschritten worden, dass dort aller Voraussicht nach die europäischen Grenzwerte 2014 nicht eingehalten werden können. Dies geht aus aktuellen Daten des Umweltbundesamts (UBA) hervor.

Feinstaub besteht aus einem komplexen Gemisch fester und flüssiger Partikel und wird vor allem durch menschliches Handeln erzeugt. Nach Berechnungen des UBA gibt es in Deutschland jährlich rund 47.000 vorzeitige Todesfälle infolge der zu hohen Feinstaubbelastung, beispielsweise durch akute Atemwegserkrankungen oder Lungenkrebs. In Paris war es erst im März dieses Jahres wegen der zu hohen Feinstaub-Belastung zu einem kurzzeitigen, teilweisen Fahrverbot für Autos gekommen.

Feinstaubbelastung: Berlin ganz vorne

Aus den nun veröffentlichten Daten geht hervor, dass Berlin mit gleich drei Messstellen in den Top Five der Orte mit den häufigsten Grenzwert-Überschreitungen vertreten ist. Spitzenreiter ist die Messstelle in der Berliner Silbersteinstraße, wo in diesem Jahr bereits an 33 Tagen der erlaubte Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschritten wurde. Die seit dem Jahr 2005 europaweit geltenden Grenzwerte für Feinstaub erlauben im Jahr maximal 35 Grenzwertüberschreitungen.

Feinstaub gelangt nicht nur aus Motoren in die Luft, sondern auch durch Bremsen- und Reifenabrieb sowie durch die Aufwirbelung des Staubes von der Straßenoberfläche. Nach Angaben des UBA stoßen Baumaschinen allerdings etwa ähnlich viel Feinstaub aus wie der Straßenverkehr. Deshalb wären dort weitere Maßnahmen notwendig. Das UBA schlägt vor, dass Baumaschinen nur noch mit Rußfiltern zum Einsatz kommen sollten.

Wetter beeinflusst Feinstaubwerte

Allerdings ist nicht allein der Verkehr ausschlaggebend für die hohe Feinstaub-Belastung in deutschen Städten. In Stuttgart ist die Feinstaubbelastung deshalb besonders gravierend (Platz 15 in der aktuellen Tabelle des UBA), da die Kessellage der Stadt zu einer geringen Luftzirkulation führt. Dies zeigt, dass auch das Klima von großer Bedeutung für Feinstaubwerte ist: Bei Hochdruckwetterlagen im Winter mit wenigen Niederschlägen sammelt sich der gefährliche Feinstaub in den unteren Luftschichten, bei Wind und Regen ist die Belastung hingegen geringer. Außerdem zählt das UBA auch den Sahara-Staub und Ammoniak-Emissionen aus der Landwirtschaft zu den beeinflussenden Faktoren.

Auch im Ausland ist die Feinstaub-Belastung ein Thema: Ein Hochdruckgebiet hatte Mitte März 2014 Paris in Smog gehüllt. Der damalige französische Premierminister Jean-Marc Ayrault des sozialdemokratischen Parti Socialiste (PS) hatte als Reaktion auf die hohe Feinstaubbelastung in der französischen Hauptstadt ein abwechselndes Fahrverbot festgelegt. Ein solches Fahrverbot war in Paris zuletzt im Jahr 1997 verhängt worden. Noch stehen derartige Maßnahmen in Deutschland nicht zur Debatte.

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Smog-Alarm in Paris vorerst überstanden: Autos fahren wieder


© IWR, 2014

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