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28.08.2014, 15:08 Uhr

Auto-Zeitschrift mischt e-mobility-Branche auf: Wie weit Elektroautos wirklich fahren

Hilden, Münster - Der große Test von Elektroautos der Fachzeitschrift "auto motor und sport" sorgt für reichlich Aufregung: Unter anderem hat dies die Befürworter der Elektromobilität dazu veranlasst, ein Gegengutachten durchzuführen. Haupt-Streitpunkt ist das Testverfahren in Bezug auf die Reichweite der Elektroautos.

Auslöser waren die extremen Bedingungen, unter denen "auto motor und sport" verschiedene Elektroautos getestet hat. Diese Bedingungen seien nicht mit den durchschnittlichen, alltäglichen Bedingungen vergleichbar, so die Branche. Auch der Bundesverband emobilität e.V. (BEM) zeigt sich verwundert und fordert eine technologiegerechte Ausgestaltung der Prüfbedingungen.

Elektroautos auf dem Prüfstand

Unter Bedingungen, die einmal einen Einsatz von Klimaanlage und einmal den Einsatz der Heizung erfordern, hat die Automobil- Zeitschrift "auto motor und sport" die Reichweite von sechs verschiedenen Elektroauto-Modellen getestet. Dabei sollten die Autos an ihre Grenzen gebracht werden. Die Testergebnisse weichen teilweise stark von den Herstellerangaben ab. Der Tesla Model S erreicht so zum Beispiel bei Hitze oder Kälte nur noch die Hälfte seiner ursprünglichen Reichweite von 342 km. Auch der Nissan Leaf erreicht bei minus sieben Grad anstatt der angegebenen 199 km nur noch 75 km.

Testbedingungen sorgen für geladene Stimmung

Der Test sorgte für mächtigen Wirbel: Dabei waren es vor allem Autofahrer, die sich um eine Gegendarstellung bemühten. Der Verein "Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V." hat daraufhin einen eigenen Praxistest unter aus seiner Sicht gewöhnlichen, realen Bedingungen durchgeführt. Dabei wurden erhebliche Unterschiede zu den Testergebnissen der Fachzeitschrift deutlich. TFF kritisiert die Vorgehensweise der "auto motor und sport", bei der ein Einsatz von Klimaanlage und Heizung die Reichweite erheblich beeinflusst habe.

Doch Alexander Bloch, Chefreporter Technik bei "auto motor und sport" verteidigt das Vorgehen: "Unsere Tests erfolgen nach festgelegten Standards. Sie gelten für alle Autos, um Autofahrern eine echte Vergleichbarkeit zu liefern. Deshalb sind auto motor und sport-Tests nicht mit Testergebnissen privater Autofahrer auf einer Autobahn zu vergleichen."

"Reichweitenangst" durch seriöse Berichterstattung mindern

Doch auch die Elektromobilitäts-Branche reagiert verwundert auf die Testergebnisse von "auto motor und sport". Die "Reichweitenangst" sei nach wie vor ein relevantes Hemmnis, welchem durch seriöse Berichterstattung entgegengewirkt werden könne, so Benjamin Carl Franke in einer Stellungnahme des Fachverbands BEM auf Anfrage von IWR Online. Dass bei Elektro-Fahrzeugen aufgrund des wesentlich höheren Wirkungsgrads Umwelteinflüsse, Topographie, Zusatzverbraucher und Fahrstil größere Auswirkungen auf die tatsächlich realisierbare Reichweite haben, sei bekannt und werde vielfach untersucht.

Normprüfzyklen realitätsnäher und technologiegerecht anpassen

Franke weiter: "Da es sich bei der derzeitigen Generation der Elektro-Fahrzeugen um die erste Großseriengeneration handelt, sind hier in der Zukunft erhebliche Fortschritte zu erwarten." Die dramatischen Reichweitenverluste, über die berichtet wird, deckten sich nicht mit den Erfahrungen des Verbands und seiner Mitglieder. "Bereits im Winter 2012 haben wir beispielsweise gemeinsam mit unseren Mitgliedern Next Generation Mobility und TÜV SÜD einen Praxistest mit mehreren Fahrzeugen gemacht, der keine ähnlich dramatischen Ergebnisse hervorgebracht hat. Auch die Ergebnisse des TFF-Gegentests sprechen eine deutliche Sprache, die geäußerte Kritik an dem Testverfahren der auto motor und sport ist nachvollziehbar. In erster Linie zeigt dieses Ereignis jedoch, dass die Normprüfzyklen endlich realitätsnäher und vor allem technologiegerecht ausgestaltet werden müssen. Dass auf dem Weg zu brauchbaren Normprüfzyklen gestritten wird, kann der Entwicklung nur gut tun", so Franke abschließend.

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