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02.07.2025, 15:49 Uhr

Vestas meldet zum Quartalsende Aufträge mit über 550 MW – Europa im Fokus – Aktie profitiert von US-Entscheidung

Aarhus, Dänemark - Zum Ende des zweiten Quartals 2025 verzeichnet Vestas einen regen Auftragseingang. In der laufenden Woche hat der Windturbinenhersteller aus Dänemark Aufträge mit einem Gesamtvolumen von mehr als 550 MW gemeldet. Der Aktienkurs des RENIXX-Konzerns zieht heute kräftig an, das liegt jedoch nicht an den Aufträgen.

Der dänische Windturbinenhersteller Vestas hat in dieser Woche bislang über eine Reihe von Aufträgen aus verschiedenen europäischen Ländern sowie Japan mit einer Gesamtleistung von 564 MW berichtet. Insgesamt steigt die Leistung der im zweiten Quartal 2025 (Q2 2025) bislang bekanntgegebenen Aufträge für Vestas damit auf 1.112 MW an (Stand: 02.07.25). Tatsächlich dürfte der Auftragseingang in Q2 höher ausfallen, da Aufträge, die Vestas ohne separate Bekanntmachung in die Quartalsbilanz einbezieht, in den Zahlen noch nicht berücksichtigt sind. Gleichwohl dürfte der Auftragseingang schwächer ausfallen als im Vorjahresquartal, in dem Vestas insgesamt Windturbinen-Bestellungen über 3.600 MW erhalten hat.

Auftragsschwerpunkt zum Quartalsende in Europa

Der Großteil der in dieser Woche bislang von Vestas gemeldeten Aufträge entfällt mit einer Leistung von 543 MW auf Vorhaben in Europa. Lediglich 21 MW entfallen auf einen Auftrag aus Japan. Bei den Aufträgen aus Europa führt Deutschland mit 290 MW vor Rumänien (171 MW), Frankreich (50 MW) und Griechenland (32 MW).

Boreas und Enertrag beauftragen Turbinen für Windprojekte in Deutschland

Das größte Auftragsvolumen in Deutschland entfällt mit 175 MW auf den regenerativen Projektentwickler Boreas. Die Aufträge beinhalten V162-6.2 MW-Windturbinen in unterschiedlichen Betriebsmodi an mehreren Standorten in Thüringen. Konkret handelt es sich dabei um die Projekte Großvargula (48 MW, 8 x V162-6.2 MW), Greußen (42 MW, 7 x V162-6.2 MW) Bothenheilingen 1 (42 MW, 7 x V162-6.2 MW) und Bothenheilingen 2 (43 MW, 7 x V162-6.2 MW). Die Projekte sollen im vierten Quartal 2026 bzw. im ersten Quartal 2027 in Betrieb genommen werden. Bestandteil der Aufträge von Boreas ist jeweils ein 20-jähriger Servicevertrag.

Aus Deutschland hat Vestas zudem von Enertrag einen Auftrag über V172-7.2 MW-Windturbinen für zwei Projekte in Brandenburg mit einer Gesamtleistung von 115 MW erhalten. Dabei handelt es sich laut Vestas um den bisher größten Auftrag für die V172-7.2 MW Turbine. Der Vertrag umfasst die Lieferung, Installation und Inbetriebnahme von 12 Windturbinen für das 86-MW-Projekt Malchow Ost sowie vier Turbinen für den 29-MW-Windpark Tantow 1. Nach Fertigstellung wird Vestas die Anlagen im Rahmen eines 25-jährigen Servicevertrags betreuen. Die Inbetriebnahme der Turbinen ist für die zweite Jahreshälfte 2027 geplant.

Vestas baut Marktführerschaft in Rumänien mit Großauftrag weiter aus

Mit einem Auftrag über 143 MW von Eurowind Energy aus Rumänien sieht Vestas seine führende Position auf dem rumänischen Markt gestärkt. Für die Windparks Frumusita, Vector und Pecineaga Northeast liefert Vestas insgesamt 23 Turbinen des Typs V162-6.2 MW. Bestandteil des Auftrags ist wieder ein 20-jähriger Servicevertrag. Die Inbetriebnahme der Anlagen in diesem Projekt ist für die zweite Jahreshälfte 2027 geplant.

Zusätzlich hat sich Vestas noch einen weiteren Auftrag über 28 MW in Rumänien für acht V117-3.45 MW Turbinen für ein nicht näher spezifiziertes Projekt gesichert.

Neben Rumänien hat Vestas in der laufenden Woche für das zweite Quartal noch Auftragseingänge aus Frankreich (50 MW), Griechenland (32 MW) und Japan (21 MW) gemeldet.

Vestas-Aktienkurs dreht nach Verlusten vom Wochenanfang

Die Aktie von Vestas kann in der laufenden Woche an den ersten beiden Handelstagen nicht von den Auftragsmeldungen profitieren. Die Aktie verliert bis Dienstagabend deutlich um 8,9 Prozent auf 12,67 Euro. Am heutigen Vormittag zieht der Kurs jedoch kräftig an. Aktuell notiert die Aktie mit einem Plus von 10 Prozent bei einem Kurs von 13,93 Euro. Hintergrund für den Anstieg ist die US-Politik. Zwar hat der US-Senat in einer Marathonsitzung Trumps kontrovers diskutiertes "Big Beautiful Bill"-Steuerpaket mit knapper Mehrheit verabschiedet. Die Einschnitte im Bereich erneuerbare Energien fallen allerdings offensichtlich nicht so hart aus, wie zunächst vorgesehen. In dem jetzt vom US-Senat gebilligten Entwurf werden Medienberichten zufolge die Folgen für regenerative Energieprojekte abgemildert. Demnach gibt es ein erweitertes Zeitfenster für neue Projekte. Der wichtigste Vorteil für die Erneuerbare-Energien-Branche sei eine Ausnahmeregelung bei der sogenannten Inbetriebnahmefrist bis Ende 2027, so ein Analyst von JP Morgan. Projekte, die Mitte 2030 angeschlossen werden, könnten noch die volle Unterstützung erhalten. Dies sei vor allem positiv für den Windturbinenhersteller Vestas, aber auch für Siemens Energy wegen zusätzlicher Netzinvestitionen positiv zu bewerten.

Quelle: IWR Online

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