|
||
Stromtarife.de-Home >> Strom-Meldungen >> IWR-Pressedienst >> Veranstaltungen >> Strom-Tarifrechner >> Jobs | |
21.03.2024, 12:51 Uhr Deutschland und Namibia intensivieren Zusammenarbeit bei grünem WasserstoffBerlin - Die Bundesregierung hat in ihrer Wasserstoffstrategie einen Gesamtwasserstoff-Bedarf von 95-130 TWh bis 2030 identifiziert. Ein großer Teil davon muss aus Importen gedeckt werden. In den Fokus als Exportland für grünen Wasserstoff rückt unter anderem Namibia. Die beiden Länder haben bei ihrer Wasserstoff-Kooperation nun einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht. Deutschland und Namibia weiten ihre Zusammenarbeit für die künftige Produktion von grünem Wasserstoff aus. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Namibias Energieminister Tom Alweendo haben dazu im Rahmen des Berlin Energy Transition Dialogue konkrete Vereinbarungen getroffen. Mit den Vorhaben wird die bisherige Kooperation weiter vertieft. Im Fokus der Kooperation steht dabei auch das Projekt „Hyphen Hydrogen Energy“-Projekt von Enertrag.
Wasserstoff- und PtX-Kooperation nimmt nächsten SchrittDie herausragenden Wind- und Sonnenbedingungen sowie die politische und institutionelle Stabilität machen das südwestafrikanische Namibia aus Sicht der Bundesregierung zum idealen Standort für die Produktion und den Export von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten. Gleichzeitig könnte der Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft in Namibia einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung, zum Aufbau lokaler Wertschöpfungsketten und zur Schaffung von Arbeitsplätzen leisten. Vor diesem Hintergrund haben die beiden Länder im Jahr 2022 eine Wasserstoff- und PtX-Kooperation gestartet. Auf dem Berlin Energy Transition Dialogue (BET) wurde jetzt der nächste Schritt der Kooperation eingeläutet. Zum einen unterzeichneten der deutsche Wirtschafts- und der namibische Energieminister einer Vereinbarung zur Unterstützung des „Green Hydrogen Namibia Programme“ - die neue namibische Organisation für grünen Wasserstoff: Auf der Agenda stehen dabei unter anderem der Aufbau lokaler H2-Wertschöpfungsketten, die der Bevölkerung vor Ort zugutekommen, die Entwicklung einer nationalen Strategie zur grünen Industrialisierung sowie die Durchführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen für grüne Wasserstoffprojekte in Namibia. Zum anderen, plant das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit Unterstützung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) eine bilaterale Verwaltungspartnerschaft mit Namibia. Die Zusammenarbeit mit den namibischen Regierungsbehörden zielt darauf ab, technische Standards für grünen Wasserstoff festzulegen oder bei Gesetzen und Normen zu beraten und Fachkräften zu schulen. Gleichzeitig soll die Kooperation die Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung stützen und die internationalen rechtlichen Voraussetzungen für den sicheren Einsatz von Grünem Wasserstoff vorantreiben. Außerdem hat der BMWK dem regenerativen Energieunternehmen Enertrag aus Dauerthal einen qualifizierten Letter of Intent (LoI, Unterstützungsschreiben) für das „Hyphen“-Projekt übergeben. „Namibia hat ideale Voraussetzungen, um mit Hilfe von Wind- und Solarenergie günstigen und klimafreundlichen grünen Wasserstoff herzustellen. Dies eröffnet dem afrikanischen Land völlig neue wirtschaftliche Perspektiven und trägt zum Aufbau eines internationalen Wasserstoffmarktes bei. Hierfür wollen wir einen Beitrag leisten und den Ausbau der grünen Wasserstoffwirtschaft in Namibia beschleunigen", kommentiert Bundeswirtschaftsminister Habeck die aktuellen Entwicklungen.
Hyphen Wasserstoff-Projekt in Namibia als strategisches Auslandsprojekt eingestuftDie Unterstützung strategischer Auslandsprojekte ist ein Kernziel der Bundesregierung. Solche Projekte, wie die Produktion von grünem Wasserstoff mit maßgeblicher Beteiligung deutscher Firmen, können nach einer umfassenden Prüfung, die den deutschen Beitrag entlang der gesamten Wertschöpfungskette berücksichtigt, gezielt gefördert werden. Die Entscheidung, ein Projekt als strategisch einzustufen, hängt von seiner Bedeutung für den deutschen Wirtschafts- und Industriestandort ab und setzt ein ausgereiftes Konzept voraus, das Details zu Technologien, Ausrüstungen und Abnahmestrategien umfasst. Mit der Überreichung des Letters of Intent (LoI) durch den Bundeswirtschaftsminister an Enertrag-CEO Dr. Gunar Hering hat das Unternehmen einen wesentlichen Fortschritt bei seinem "Hyphen Hydrogen Energy"-Projekt in Namibia erzielt. Als Hauptgesellschafter erhält Enertrag durch den Letter of Intent eine positive vorläufige Bewertung, wodurch die Eignung des Projekts für eine Klassifizierung als Auslandsprojekt im strategischen Interesse der Bundesrepublik Deutschland bestätigt wird. Damit formuliert die Bundesregierung ihr Interesse am größten Wasserstoff-Vorhaben in Afrika südlich der Sahara, bei dem zwei Mio. Tonnen grüner Ammoniak pro Jahr für die Wasserstoffproduktion erzeugt werden sollen. Verbunden mit der Bewertung als Auslandsprojekt von strategischem Interesse für Deutschland ist auch die Ermöglichung einer mehr als sonst üblichen Unterstützung durch die Außenwirtschaftsförderinstrumente. „Das Hyphen-Projekt trägt nicht nur zur Energiewende bei, sondern ist auch ein wichtiges Zeugnis für die internationale Zusammenarbeit im Bereich neuer Energie-Handelspartnerschaften, die auf einem gemeinsamen Demokratieverständnis basiert. Wir freuen uns sehr über das Vertrauen, das uns die deutsche Bundesregierung mit diesem Unterstützungsschreiben entgegenbringt“, so Dr. Tobias Bischof-Niemz, designierter Vorstand für Projekte International & Technologie bei Enertrag. "Das Projekt von Hyphen ist der erste Baustein bei der Verwirklichung der Ambitionen Namibias, eine erfolgreiche Industrie für synthetische Kraftstoffe aufzubauen. Die Absichtserklärung der deutschen Regierung ist ein starkes Bekenntnis, das unsere gemeinsamen Anstrengungen zur Vertiefung und Diversifizierung unserer Handelsbeziehungen weiter stärkt", hebt Tom Alweendo, Minister für Bergbau und Energie in Namibia, die Bedeutung des Projektes für die deutsch-namibischen Handelsbeziehungen hervor.
Quelle: IWR Online © IWR, 2024 Mehr Nachrichten und Infos aus der Regenerativen Energiewirtschaft
| |
© IWR Twittern zurück |